Die OutDoor 2018

Nachdem wir letztes Jahr nur wenige Tage Zeit hatten die OutDoor in Friedrichshafen(Link zu meinem Bericht 2017) zu besuchen, stand ja das #NordkappProjekt, unsere sechswöchige Tour mit dem Renault Twingo zum Nordkap und dem Cache „Nothing but stones“ (GCJNWJ) kurz bevor, haben wir uns für dieses Jahr zum 25-jährigen Jubiläum der Messe in Friedrichshafen mehr Zeit genommen.

An dieser Stelle noch ein herzlichen Dank an das Team von der BloggerBase! Die letzten drei Jahre  hat es sich vortrefflich um uns Blogger gekümmert und uns eine Stimme und Gesicht sowie die BloggerBase als Anlaufstelle gegeben. Dies haben wir auf vielen Messerundgängen, vielfältigen Vorträgen und Workshops schätzen gelernt!
Nun muss ich sagen das dieses Jahr, obwohl es das 25jährige Jubiläum der OutDoor in Friedrichshafen war, auch das letzte Jahr war, in dem die OutDoor hier statt fand - jedenfalls in dieser Form. Denn ab 2019 hat die ISPO in München diese Messe übernommen. Ja, was sich letztes Jahr schon andeutete indem wir weniger Hersteller gesehen haben, zog sich leider in diesem Jahr fort. Dennoch waren die Messe-Rundgänge wieder spannend und es haben sich viele kleine und neue Firmen bzw. mit neuen innovativen Produkten präsentiert.

So habe ich mich gefreut im Außengelände die Sonnenrepublik wieder zu treffen und deren neue SolarLader der Wing-Serie zu bewundern. Sie sind sehr tricky - und zwar hat man die Tasche wo man das Handy zum Laden verstaut (die bei der Base-Serie auf der Rückseite vernäht war) abknöpfbar gemacht. Die Knöpfe selber sind die Kontakte für die Ladeeinheit und das kleine Täschchen kann jetzt auch als Beinchen zum Ausrichten des Solarladers genutzt werden.

Beim Rundgang auf dem Außengeläne haben wir den Hersteller der NordicPocketSaw getroffen. Sicher kann man sie auch selber bauen, wenn man sich einfach ein Kettensägeblatt nimmt, Griffe dran befestigt. Die Idee ist jedenfalls klasse und sie sägt wie keine andere Säge ähnlicher Bauart!

Dann hat es uns sehr gefreut die Kollegen von GSI outdoors kennenzulernen. Von ihnen haben wir letztem Winter zum 5. Brokenfrühstück einige Isolierflaschen im Test(Link zu meinen Tests) gehabt und noch ein paar andere tricky Produkte gesehen wie den TopfKratzer(Link zu meinem Test), den MicroGripper(Link zu meinem Test) oder auch einen ganz kleinen Kaffeefilter(Link zu meinem Test).

Auf einem der Blogger-Rundgänge besuchten wir die Firma SeaToSummit. Hier haben wir Blogger alle einen ganz ganz kleinen Rucksack, den NanoPack bekommen. Ih glaube kleiner kann man einen Rucksack nicht mehr machen, mit 18l Volumen hat er gerade mal 32g Gewicht. So hat er keine verstellbaren Träger und trotzdem sitzt er bei klein und zierlichen Menschen ebenso gut wie bei großen kräftigen Outdoor Leute, wie man sie in den Prospekten immer zu sehen bekommt ;-)

Sehr spannend fanden wir auch das clipcroc System von der australischen Firma WandsPro mit denen man Teller, Schalen und Becher ineinander klippen und so gut verstauen kann. Praktisch wenn man sie benutzt hat und die Nahrungsmittelreste in den unteren Tellern lassen kann(Link zu meinem Test).

Ebenfalls sehr spannend waren die Kompressionsstrümpfe von CEP, von den wir jeweils ein Paar mitnehmen konnten. Meist kennt man sie ja von den alten Leuten und von den Fliegern und Langzeitreisen aber es ist ja so dass man das auch in den letzten Jahren im Sport Einzug gehalten hat. Ich muss sagen, ich habe das bei den Sportlern immer ein bisschen belächelt …  mal sehen wie sich die Strümpfe bei meinem Test machen(Link zu meinem Test).
Bei Morakniv gab es ein schwimmfähiges Messer zu sehen. Das wurde durch einen Korkgriff und eine recht dünne und flexible Kling erreicht.

In Sachen Licht haben wir das junge österreichische Unternehmen Luma getroffen. Luma bietet eine Stirnlampe an, die in einer Mütze oder wahlweise in einem Stirnband integriert ist(Link zu meinem Test).
Sehr interessant waren auch die Zelte und Stuhlsysteme von der niederländischen Firma Nigor sowie die Lampen der Firma Coast.

Selbstverständlich drfte ein Besuch bei meinem Lieblingslampen-Hersteller Nextorch nicht fehlen, wo wir deren neue Messer und natürlich Lampen bewundert haben.
Und schließlich haben wir alte Bekannte bei den Gumbies, den aus Autoreifen recycelten FlipFlops getroffen.

Fazit: Es war wieder eine rundum gelungene Messe – bleibt abzuwarten wie sich nächste Jahr München macht und was Friedrichshafen noch plant...

Das Buttermesser

Ihr kennt das sicher auch – das Problem mit dem dreckigen Geschirr ;-)

Daheim verschwindet es idealerweise im Geschirrspüler, doch auf Tour nerven einfach die Reste, die man mit einem Löffel nicht ausgekratzt bekommt und mit oft kaltem Wasser abgespühlt werden wollen … je nach Fettgehalt kann das Spülmittel helfen aber das mag man ja auch nicht der Natur zumuten … was also tun?
Ein Blick über den allseits bekannten Tellerrand, frei nach dem Motto „andere Länder andere Sitten“, brachte uns eine unerwartete Lösung!

Bei unserem #NordkappProjekt sind wir in Schweden auf die überall eingesetzten Buttermesser gestoßen – wie der Name schon sagt, werden sie normalerweise zum Portionieren von Butter verwendet.
Die Kunststoffvarianten laufen in einer sehr feinen „Klinge“ aus, mit der sich fast so gut wie mit einer Teigzunge (die man auf Tour im schweren Rucksack ja nicht wirklich mitschleppt) die Töpfe auskratzen lassen!
Wie in den Bildern zu sehen, lassen sich so die letzten Kalorien aus den Geschirr kratzen und der Abwasch geht mit weniger Wasser und Spülmittel von statten!

… und – es ist ja gerade super hipp – der #Wasserfußabdruck ist viel kleiner und man kann sich #nachhaltig schimpfen ;-)

So ein Buttermesser passt hervorragend in die Trangia-Kocher und bringt ungekürzt gerade mal 14g auf die Waage – ein Utensil, was wir zukünftig immer in unseren Kochgeschirr dabei haben!

Neulich im Wald ... die Drückjagd

 
Neulich waren wir cachender Weise auf einem eintägigem Powertrail unterwegs, schönes Wetter, tolle Strecke, keine Muggel, gut zu findende Dosen, alles schön, bis zu dem Augenblick, als wir in das Trassierband einer Jagdgesellschaft hinein liefen ...
Nun war guter Rat teuer, denn wie verhalten wir uns jetzt richtig ohne uns in Gefahr zu bringen und doch unseren Weg zurück zum Parkplatz folgen zu können?
Ich habe diese Begebenheit zum Anlass genommen mich mal über den Ablauf und den damit verbundenen Gepflogenheiten einer Drückjagd zu informieren.

In der Zeit von 1.10. bis 31.1. gelten für die meisten in Deutschland jagbaren Tiere keine Schonzeiten. Die Zeiten wann, wo, welches Wild gejagt werden darf sind von Bundesland zu Bundesland natürlich verschieden, daher empfiehlt es sich auf einem Jagdkalender wie Schonzeiten.de oder Jagdschulatlas.de für das Zielgebiet schlau zu machen oder auf der Homepage der Landesjägerschaften nachzulesen (Die Nds. Landesjägerschaft bietet die Jagdzeiten als Faltflyer an).
Für eine Treibjagd, wie der gemeine Bürger gern sagt, im Fachjargong Drück- oder Bewegungsjagd, gelten einige Regeln, die, wenn man sie kennt, es einem einfacher machen eine wie eingangs erwähnte Situation besser einzuschätzen:
- Da die meisten Jäger in einem normalen Berufsleben stehen und für eine Drückjagd eine gewisse Anzahl an Schützen (und auch Treibern) benötigt wird, finden solche Jagden eher an Freitagen oder Samstagen statt. Gesellschaftsjagden mit mehr wie 3 Schützen sind des Sonntages übrigens verboten – was auch Sinn macht, da ggf. angeschossenes Wild vom Vortage noch nachgesucht werden muss, was immens viel Zeit in Anspruch nehmen kann!
- Meist beginnen Drückjagden schon früh gegen 8:00 bis 9:00 Uhr. Hier weist der Jagdleiter die Jäger und Treiber ein, gibt bekannt wieviel Wild geschossen werden darf (es gibt Abschusspläne für jedes Revier, die bei Nichterfüllen und auch Übererfüllen eine Ordnungswidrigkeit für den Jagdpächter nach sich ziehen!) und wie lange die Jagd in welchen Bereichen dauert. Oft dauert eine Drückjagd bis zum Mittag, manchmal auch noch in den Nachmittag hinein mit Mittagspause.
Am Tag der Jagd machen die Jäger das Gebiet, wo die Jagd stattfindet für Außenstehende kenntlich, so z.B. mit Trassierband des Typs „heute Jagdbetrieb“. Auch kann es auf Straßen, die durch das Gebiet der Jagd führen zu Geschwindigkeitsbegrenzungen kommen, i.d.R. mit entsprechenden Warnschildern aber auch durch Personen, die dem irritierten Autofahrer Rede und Antwort stehen können. Diese Kenntlichmachung des Jagdbetriebes findet nur am Tage der Jagd statt und wird nach Ausübung wieder entfernt. (Warum dies im o.g. Fall augenscheinlich anders war, sei dahin gestellt … hier hätten uns ein Datum, Zeit und Richtung, gar Mobilfunk-Nr. weitergeholfen ...)
- Größere Jagden, man spricht so ab 10 bis 15 beteiligten Jägern, werden der örtlichen Polizei und Rettungsdiensten gemeldet.
- Je nach Region und technischer Affinität der Jagdgesellschaft nutzt diese durchau auch PMRs bis hin zu speziellem Jagdfunk um sich untereinander zu verständigen!
- Die Jäger befinden sich bei einer Drückjagd auf dem jeweils zugeteilten Hoch- oder Ansitz der während der Dauer der Jagd auch keinenfalls verlassen werden darf!
So ein Hoch- oder Ansitz befindet sich im Gelände immer auf einer erhöhten Position – zum einen natürlich da so eine bessere Übersicht gewährleistet wird und dadurch eine sicherer Schuss abgegeben werden kann und weil der Winkel Schütze->Wild von oben nach unten weist und somit die Gefahr von lange durch das Gelände fliegenden Geschossen automatisch minimiert wird.
Übrigens: Jeder Jäger ist selbst für seinen Schuss verantwortlich und darf nur schießen, wenn er das Wild sauber angesprochen hat, d.h. er klar das Wildschwein auch als Wildschwein erkannt hat und sauber auf es zielen kann. Geschossen wird dann auch auf die Flanken des Wildes, da es so ja eine größere Zielfläche bietet und natürlich auch so, dass es mit dem ersten Schuss tödlich getroffen wird. (I.d.R. verlässt das durch die Treiber aufgescheuchtes Wild ihre Ruhestätten in der Folge Jungtier, Muttertier und dann erst die älteren Männchen wie Hirsch und Keiler.)
- Bei einer Drückjagd schießen die Jäger lediglich auf Distanzen von 40 bis 70 selten mal 100m – mehr nicht! Schließlich folgen ja auch irgendwann die Hunde und Treiber!
Übrigens: eine Kugel ist mit 1000 bis 2500km/h, also 1 bis 2,5 Mach unterwegs – wenn eine Kugel an Euch vorbei fliegt und Ihr hört ein Pfeifen (unter 15m!!!) … dann seid Ihr viel zu tief im Jagdgeschehen!!!
App. Knall: Wenn Ihr gute Ohren habt und (zu) nah an einer Schusssituation seid, dann hört Ihr den Knall des Abschusses und den Einschlag, im Fachjargong Kugelschlag...ein „Peng“... „Patsch“ in sehr schneller Folge.
Im Normalfalle trägt der Knall vom Abschuss ein bis zwei Kilometer – das kann natürlich durch Geländegegebenheiten und Wind(-richtung) auch mal deutlich mehr betragen!
- Die Treiber machen sich bei einer Drückjagd akustisch bemerkbar genauso wie die mitgeführten Hunde!
App. Hunde: Wenn Ihr hier auf „freilaufende“ Hunde trefft, dann sind das die der Jäger- und Treiberschaft. So diese nicht gerade verletzt sind, solltet Ihr Euch nicht um sie kümmern! Sie „gehen nur ihrem Job nach“ und kehren selbständig zu ihren Jägern zurück.
-Also, wenn Ihr Jäger, Treiber und Hunde schon hören könnt oder ihnen begegnet, dann seid Ihr tief im Jagdgebiet!
Solange Ihr jetzt auf den Wegen bleibt, sollte Euch zwar grundsätzlich nichts passieren! Aber, dass Euer „ungeplantes“ Auftauchen den Unmut des oder der Jagdmänner hervorrufen mag, sollte Euch natürlich klar sein! Zwar hat nur der Berufsjäger (steht natürlich nicht dran) eine Weisungsbefugnis wie ein Polizist, Ihr aber, wenn Ihr Euch den Wünschen der Jäger widersetzt, nicht zum guten „Miteinander“ der unterschiedlichen Interessengruppen beitragt!
App. Weisungen: Wenn „Gefahr für Leib und Leben“ besteht (sicher auch eine Definitionssache...) kann Euch jeder Jäger „festsetzen“!!! (wie jeder andere Bürger auch!)

Wie nun im Vorfelde herausfinden ob es am Tage der Cachetour im Zielgebiet eine große Jagd stattfindet?
Wie bei einem großen Event ist eine Drückjagd mit einem gewissen Organisationsaufwand verbunden, so wird oft eine regelmäßig wiederkehrender Termin wie der xte Samstag des Monat xy in einer Region genommen. Leider gibt es keinen öffentlich einsehbaren Jagdkalender … wenn es sich um staatlichen Besitz handelt, dann können die Forstämter Infos zu Jagden haben. Am sichersten ist es mal bei der einheimischen Bevölkerung nachzufragen. Hier bieten sich erfahrungsgemäß Gast- und vor allem Landwirte an.

Man ist ja immer irgendwie in seiner eigenen kleinen Hobby-Welt gefangen … so möchte ich mit diesem Blick über den Tellerrand einen kleinen Beitrag zum besseren Miteinander verschiedener Nutzergruppen beitragen ;-)

Unser #NordkappProjekt

Auf unserer sechswöchigen Reise zum nördlichsten Geocache Kontinentaleuropas auf dem Nordkinn „Nothing but stones“ (GCJNWJ) haben wir Freunde getroffen, neue und bewährte Ausrüstung strapaziert, Eindrücke gesammelt und überhaupt viel erlebt - einen kurzen Überblick zu unserem #NordkappProjekt möchte ich Euch mit diesem Beitrag geben:

Nach eineinhalb Jahren der Vorbereitung, Tipps von Cachern, gespeicherten Pocket Queries und voller Erwartung ging es Anfang Juli 2017 mit unserem Wohnmobil, einem Renault Twingo I, auf den Weg in den Norden.

So fuhren wir mit unserem ersten Kreuzfahrtschiff von Kiel nach Oslo, um von dort aus den Vigelandpark und den von den Dosenfischern in dem Lied „kleine Wanze“ besungenen Holmenkollen zu besuchen.

Unser erstes Abenteuer begann bereits 150 km hinter Oslo. Das Kupplungsseil riss und wir mussten unsere Reise huckepack mit den gelben Engeln fortsetzen. In Sandefjord verbrachten wir zwei Tage an einer Werkstatt und nutzen die Zeit die Walfanggeschichte des Ortes anhand der dortigen Caches kennen zu lernen.
Mit wieder fahrtüchtigem Cachemobil ging es weiter in den Süden zum Lindesnes Fyr, Norwegens südlichsten Cache Udisgt Mod Danemark (GC1EA41). Dieser war nur durch eine kleine Wanderung, die mit durch einer schönen Aussicht belohnt wurde und uns einen Vorgeschmack auf den nördlichsten Cache „Nothing but Stones“ gab, zu erreichen.

Als nächstes größeres Ziel stand der Preikestolen auf dem Plan - eine 600m über den Fjord ragende Felswand. Bei Regen und Nebel wanderten wir über felsigen Untergrund – begleitet von zahlreichen Touristen aus aller Herren Länder. Nach drei Stunden erreichten wir das Plateau machten die üblichen Touri-Fotos und hoben den Cache (GCGGHB) bevor wir den Rückweg antraten.
Auf der ganzen Fahrt haben wir uns im Rahmen der Vorbereitung mit mehreren befreundeten Cachern verabredet und Dank der Smartphones konnten wir zahlreiche Treffen an Caches vereinbaren und realisieren, uns austauschen und gegenseitig Übernachtungs- und Cacheempfehlungen aussprechen.
Sehr beeindruckend war der Kjenndalsbreen, einem Ausläufer Europas größten Gletschers, dem Jostedalsbreen. Nach einer ausgiebigen Mittagsrast folgten wir einem Tipp zur unweit entfernten „alten Sommerstraßsse“, der 258, die uns auf einer Länge von ca. 20 km mit schneebedeckten Gipfeln, Eisflächen und Seen eine atemberaubendes Naturerlebnis bot.
Ein beliebtes Ziel von Kreuzfahrtschiffen ist der Geirangerfjord. Malerisch schlängelt er sich zwischen hohen Felswänden und bietet beeindruckende Aussichten.
Kurze Zeit später erwartete uns dann der bekannte Trollstigen mit seinen 11 Haarnadelkurven und einem Gefällen von 10%.
Sehr erfreut waren wir, als wir bei der Wartung unseres Caches Mysuseter (GCGKQC) feststellten, dass alles in Ordnung war. Wir legten diesen Cache bereits auf einer Wanderung im Jahr 2003 und bestückten ihn 2009 mit einem neuen Logbuch.

Bereits zum Dritten Mal besuchten wir die im zweiten Weltkrieg abgestürzte Junker-52 (GC2181). Der Weg führte uns dreieinhalb Stunden über eine baumfreie, felsige Landschaft und gehört zu unserer ausdrücklichen Cacheempfehlung! Das Wrack ist noch gut erhalten. Das ca. 800 Meter entfernte Heck gibt einen kleinen Eindruck mit was für einer Wucht das Flugzeug damals aufgekommen sein musste. Das leises Klappern und Pfeifen der vom Wind umspielten Wrackteile verleiht dem Ort eine gespenstische Atmosphäre.
Vorbei an Otta, den Steinpyramiden Kvitskriuprestein (GCWGPG und GC74955) und Trondheim erreichten wir den Küstenweg (Straße Nr. 17). Dieser Weg zeichnet sich aus durch eine grandiose, abwechslungsreiche Landschaft und viele Fährüberfahrten. Wir sahen Agrarland, Felsen in verschiedenen Farben, Formen und Größen, Birkenwäldchen, Fjorde und einen Elch in traumhafter Kulisse.

Nach der Polarkreisüberschreitung wurden wir von Freunden mit einem Schokoladenkuchen empfangen.
Wir gönnten uns eine kurze Fahrpause von zwei Tagen.
Auf der Weiterreise sahen wir den Svartisbreen (Norwegens zweitgrößter Gletscher), den Saltstraumen (größter Malstrom der Welt, GC27MWG) und setzten dann mit der Fähre von Bodø nach Moskenes auf die Lofoten über. Dort besuchten wir das Museumsdorf Å, kauften Trockenfisch, badeten im türkisfarbenen europäischen Nordmeer und freuten uns über eine noch eindrucksvollere Landschaft. Die Berge waren scharfkantig, die Farben malerisch und anhand von Caches (GC5B4BJ und GC30Y4B) wurden wir unter anderem an Skulpturen geführt, die wir sonst nicht gefunden hätten.
 
Auf den Vesterålen (nördlich im Anschluss an die Lofoten) war es sehr grün und die Berge wirkten runder. Wir besuchten den Ort Nykvågen, um einen Blick auf die Vogelinsel zu werfen und fuhren weiter nach Hovden. Dort färbten sich die Berge in der Mitternachtssonne in ein tiefes Rot. Seit Oslo wurde es übrigens nicht mehr dunkel!

Auf der Überfahrt nach Senja bekamen wir ein sagenhaftes Schauspiel der Nebelbänke geboten, die uns noch viele Tage begleiten sollten.
Auf Senja (nördlich der Vesterålen) besuchten wir die Senjatrolle und das goldene Klohaus, dass 3 Mio. NOK gekostet haben soll und das wir durch den Cache Gulldassen (GC5J0PX) gefunden haben. Ein Ort am Wasser gelegen, der zum Verweilen einlädt. Viele Globetrotter hatten ihre Zelte aufgeschlagen und auch Wohnwagen und Wohnmobile parkten in großer Anzahl hier am Klohaus.

Weiter fuhren wir von den Inselketten in das Landesinnere um das Drei-Länder-Eck mit den Caches (GC3VQVF, GC3VQW4, GCPQ1G und GC3W15Z) zu besuchen. Auf dem Rückweg zur Küste Norwegensbesuchten wir ein weiteres abgestürztes Flugzeug, eine JU88 gab (GC347KT). Wir hielten an dem Parkplatz und wanderten zu den wenien zurück gebliebenen Wrackteilen.
  
Das nächste große Ziel war das Nordkapp, welches wir im Nebel erreichten.
Die Straße führte an der Küste entlang an Schneefeldern und Rentieren vorbei. In einer Regenpause gingen wir zum Globus um das obligatorische Erinnerungsfoto zu machen und uns im Logbuch von (GC1V4PQ) zu verewigen. Am Abend besuchten wir noch einen kleinen Event (GC3MYG5) und auch der Earthcache (GC78NQF) sollte gelöst werden. Nach einer Nacht am Nordkapp auf den Weg nach Mehman. Leider mussten wir die Wanderung zum wahren Nordkapp wegen dichtem Nebel und Regen auf später verschieben.
Wir waren aufgeregt – wie würden die nächsten drei Tage aussehen? Nichts als Steine: kleine Steine, große Steine, feste Steine, wackelige Steine, …Wir waren auf diesen Cache durch Mitcacher und dem Dosenfischersong „Jahresendevent“ aufmerksam geworden: Nothing but Stones (GCJNWJ) -  machte seinem Namen alle Ehre!

Mit schweren Rucksäcken starteten wir bei 11° C vom Flughafen. Die ersten vier Kilometer hatten wir grünen Untergrund, manchmal sogar matschig und moorig. Doch nach der Flussüberquerung kamen die ersten Steinfelder. Es war ungewohnt auf dem Terrain zu gehen und wir waren froh unsere Wanderstöcke dabei gehabt zu haben. Nach 12,5km und 9 Stunden Wanderung schlugen wir das Zelt auf der ersten halbwegs steinfreien Stelle an einem See auf. Die Nacht war windig und kalt und wir schliefen schlecht.
Am nächsten Tag packten wir wieder alles ein um drei Kilometer weiter das Zelt erneut an einem weniger windigen Platz aufzuschlagen. Von hier gingen wir mit leichterem Gepäck weiter und nach den ersten Steinfeldern wurden die Wege wieder grüner und kleine Pfade führten uns von einem roten „T“ zum nächsten. Doch waren die Entfernungen schwer einzuschätzen und der Weg zog sich sehr lang hin.

Unser GPS zeigte uns, dass wir es bald geschafft hatten. Nur noch 350m ….doch dann war er da, der Abstieg. 150 Höhenmeter sollte es nach unten gehen …. und das mal wieder über Steine... Ganze 45 Minuten später hatten unsere Füße gefühlte Millionen wackelige Steine berührt aber wir hatten es geschafft. Glücklich hielten wir die große Original-Tupperdose in den Händen und beglückwünschten uns zu diesem Cache.
Der Aufstieg auf dem Rückweg war allerdings nicht weniger anstrengend. Doch nachdem als wir diesen schwierigsten Teil der Wanderung geschafft hatten, konnten wir wieder diese einzigartige Landschaft an diesem Ende der Welt genießen und freuten uns auf unser Zelt.
Am dritten Tag der Wanderung war es warm. Die Trittsicherheit hatte zugenommen und das Laufen fühlte sich nicht mehr ganz so schlimm an. Doch leider wurden wir jeder von einem Mückenschwarm begleitet. Das machte es sehr anstrengend. Nachdem wir barfuß durch den Fluss gegangen sind, war es nicht mehr weit bis wir einen ersten Blick auf Mehamn werfen konnten. Doch die Markierungen führten uns in einem weiten Bogen zum Flughafen, denn der direkte Wege hätte uns in das Sumpfland geführt.
Erschöpft, aber glücklichund zufrieden kamen wir schließlich am Cachemobil an und fuhren nach einer weiteren Nacht weiter.
 
Die E6 führte uns nach Süden durch Finnland nach Schweden. Immer wieder hielten wir für einen Cache am Wegesrand wenn es sich ergab. Einer davon war der Polcirkeln (GCJZY2) kurz hinter Jokkmokk. Wir hielten an dem Parkplatz mit dem Souvenirshop und dem Riesenhinweisschild. Nun waren wir also wieder südlich des Polarkreises. In der darauffolgenden Nacht erlebten wir das erste Mal wieder die Dunkelheit und freuten uns sehr den ersten Stern am Himmel zu sehen.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Mora, dem schwedischen Solingen und der Heimat der Dalahäster. Dort bekamen wir eine private Führung durch die Firma Morakniv und lernten viel über die 125jährige Geschichte der Firma und der Herstellung von Messern. Das war sehr interessant.

Nach einem Besuch in Uppsala sollte ein letztes Abenteuer auf dieser Reise folgen...
Wir übernachteten an einem alten Badeplatz. Das gegen Mitternacht noch ein weiteres Auto ankam, nahmen wir schlaftrunken kaum wahr. Plötzlich komische Geräusche! Klong! Und nochmal..... bis dann aus dem Klong ein Klirr wurde und die hintere Seitenscheibe gesplittert war. Erschrocken waren wir nun hellwach und hatten in Rekordzeit das Auto umgebaut, um den Parkplatz zu verlassen. Leider machte uns die Polizei keine Hoffnung, dass sie die Täter dingfest machen können, obwohl wir das Kennzeichen notiert hatten. Aber dann hatten wir Glück. An der nächsten Tankstelle, zu der die wir anfuhren, um uns den Schaden genauer anzuschauen, hatte eine Geocacherin Nachtschicht. Nachdem wir erst eine Zeit geplaudert hatten, konnten wir in Ruhe den Wagen ausräumen, die Scherben entfernen und das Fenster notdürftig mit Folie und Panzertape flicken. Vielen Dank an dieser Stelle!
Mit der provisorischen Scheibe fuhren wir dann in der ersten Dämmerung bis zum ältesten Cache Schwedens (GC4D) in der Nähe von Stockholm. In aller Frühe konnten wir in der Nähe parken und diesem Cache einen kleinen Besuch abstatten. Im Anschluss daran fuhren wir zum nahe gelegenen Campingplatz, um zu schlafen und zu besprechen wie es weitergehen sollte.
Es waren noch 1.000km zu fahren, wir beschlossen, da wir alle für uns relevanten Ziele besucht hatten, in zwei Tagen wieder nach Hause zu fahren um dort eine Werkstatt aufzusuchen.

Wir hatten eine Reise voller Abenteuer, Erlebnisse und Erfahrungen. In 41 Tagen fuhren wir durch 5 Länder über 8.500km, besuchten 115 Caches (es gab auch welche die wir trotz Empfehlung nicht machen konnten oder welche die wir nicht gefunden haben), haben 465l Benzin getankt, sind mit 17 Fähren gefahren und haben Temperaturen zwischen -1°C und 34,9°C überstanden ;-)

Wer sich für Details der Reise interessiert kann unsere etwas ausführlicheren Blogbeiträge bei www.nicole-wunram.de oder www.gps.de und natürlich auch bei www.geocaching.com lesen oder demnächst unsere Bücher über das #NordkappProjekt erwerben oder uns auf einem Event lauschen ;-)

Unser Besuch im Morakniv HQ

Wie berichtet haben wir bei dem BloggerRundgang auf der #OutDoorFN die Firma Morakniv besucht und nicht schlecht gestaunt was so alles einem Messer "angetan" werden kann ohne das es Schaden nimmt!
So war klar, dass wir im Zuge unseres #NordkappProjekt's in Mora vorbei schauen wollten, um den ConceptStore und die Fabrik von Morakniv zu besuchen.

Leider erwischten wir einen Montag, und zwar den Montag wo die großen Ferien in Schweden begannen … so waren unsere Kontakte bei Morakniv just im Urlaub...
Das hat uns natürlich nicht geschreckt und so haben wir bei den wenigen Mitarbeitern (normal ca. 120), die die Produktion am Laufen hielten, nach einer Führung für uns weitgereiste Blogger gefragt und hatten Glück!
Der Produktmanager, der schon als Jugendlicher hier gejobbt hat, war vor Ort und hat sich zwei Stunden Zeit genommen uns durch die einzige Produktionsstätte und 125 Jahre Geschichte zu führen:

Ursprünglich waren in der Region ein halbes Dutzend Messerschmieden ansässig, die aber im Laufe der Zeit alle in Morakniv aufgegangen sind. So kann man heutzutage sagen, dass jedes der roten Holzpferdchen, den Dalahästen, für die die Region bekannt ist, mit einem Morakniv geschnitzt wurde ;-)
Auch werden nicht nur die viel diskutierten Outdoor-Messer hergestellt. Es werden auch Messer mit klassischen Holzgriffen, Werkzeug zur Hufpflege von Pferden und Messer für Profiköche/-küchen produziert! So gibt es Filitiermesser, deren Klinge um 90° gebogen werden kann ohne Schaden zu nehmen!
In der Produktion wird jedes Messer zum Härten einzeln „angefasst“ und jede Klinge wird von einem Laser gescannt, um den Winkel des Schliffs zu kontrollieren und so eine gleichbleibende Qualität zu sichern!
Pro Tag werden ca. 20.000 Messer hergestellt, was in etwa drei bis fünf LKWs pro Woche entspricht.
Bei so viel Material fällt natürlich viel Metall-/Schleifstaub und verunreinigtes Wasser an. Dieses wird mit einer speziell angefertigten Anlage recycelt, so das keine Belastungen der Umwelt entsteht!
Ja, und was mich besonders beeindruckt hat, ist das Forschungslabor! So gibt es Listen mit den verschiedenen Stahlsorten – man könnte also auf die Idee kommen, die Menschheit wüsste alles über Stahl … weit gefehlt! In Mora wird noch fleißig an der Verbesserung einzelner Materialien geforscht!
Insgesamt sind wir mächtig beeindruckt wie viel HighTech in so einem doch so „einfach“ erscheinenden Messer steckt!

Wenn es Euch also mal nach Mora verschlagen sollte, dann solltet Ihr unbedingt bei Morakniv vorbei schauen!!!

Die OutDoor 2017

Als eifriger Besucher der #OutDoorFN in Friedrichshafen konnte ich dieses Jahr trotz kurz bevorstehen siebenwöchigen Trip gen Skandinavien drei Tage erübrigen, um nach den Neuheiten für nächsten Sommer Ausschau zu halten.
Dieses Jahr gab es für uns Blogger zum zweiten Mal einen separaten Bereich, die Blogger Base, die unser zentraler Anlaufpunkt und Chillarea, ach nee, HangOut hießt es hier, werden sollte.


Die Kollegen vom OBN haben sich wieder richtig ins Zeug gelegt und Workshops, Blogger-Rundgänge sowie Vorträge organisiert - und obendrein noch einen tollen "StarterBag" (in dem sich u.a. eine IOTA-Stirnlampe von Black Diamond befand - die Produktvorstellung findet Ihr in meinem Test-Blog) - einen herzlichen Dank an dieser Stelle!
Leider war es uns nicht möglich an allem teilzunehmen so möchte ich Euch ganz kurz ein paar meiner HighLights vorstellen - die Reihenfolge ist beliebig gewählt!


Im Außengelände hat mich das Windrad von Tex:Energy fasziniert.
Solarzellen gibt es ja schon lange aber an die Nutzung von Wind hat sich meines Wissens noch keine der hier vertretenen Outdoor-Firmen heran gewagt )Klar beim Segeln ist das durchaus üblich ein Windrad einzusetzen aber da geht es auch um andere Größenordnungen!)
Letztes Jahr war mir schon der Prototyp aufgefallen und so habe ich mich gefreut nun das Serienmodell zu sehen.
Tex:Energy hat auch Solarzellen und einen aus drei Elementen bestehenden Akku, der sogar magnetisch ist, vorgestellt.


Dann haben wir uns die verschiedenen Solarzellen von der Sonnenrepublik angeschaut, wo ich nicht widerstehen konnte und zwei der Base9 kaufte ;-)


Weiter im Außengelände haben wir ein neuartiges Waschmittel (wash to go) gefunden.
Es soll keine umweltunverträglichen Rückstände hinterlassen, so dass ich es on Tour in jeder Pfütze einsetzen könnte aber vor allem, und das finde ich besonders toll, ist es als Brausetablette portioniert!


Weiter haben wir hier die britische Firma Firepot Outdoorfood getroffen, die vorgegarte Gerichte (hier mein Test) mit einem höheren Fleischgehalt herstellt, die nur noch mit kochendem Wasser aufgegossen werden müssen und nach 15 bis 20 Minuten ziehen verzehrfertig sind.


Dann habe ich natürlich "meinen" Taschenlampenhersteller Nextorch besucht und mir die neue TA30 mit einem über micro-USB aufladbaren 18650Akku, sowie deren neue FunTools und eine Taschenlampe mit integriertem Laserpointer Namens GL20 (hier mein Test) vorstellen lassen.

  
Der Blogger-Rundrang führte uns dann auch zum schwedischen Messerhersteller Morakniv, der sich und seine Firmenphilosophie vorstellte. Hier musste ich einsehen, dass ich mit meinem alten BW-Messer lang in der Vergangenheit weilte... So hat die mich deren Konzept der Kunststoffscheide, die mittels Öse auch an Knöpfe (hier Tisch) angehangen werden kann, erstaunt.


Und dann habe ich bei Kovea bzw. unserem Zeltnachbarn den Spider Gaskocher (hier mein Test) gesehen: Klein und leicht wie der, den ich mir mal zum Aufschrauben auf die Gaskartusche gekauft hatte, aber mit Schlauch. D.h. besserer Stand, passend in einen Trangia, konstruktionsbedingt auch mit liegender Kartusche nutzbar und dadurch auch bei bis zu -20°C und emissionsarm - gut, da hatte ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht aber in einer Welt der Nachhaltigkeit auf jeden Fall ein Thema!

Beim SympaTex haben wir uns die Leuchtturmprojekt einer Jacke komplett aus recycelten PET-Flaschen vorstellen lassen. Die Jacke ist voll outdoortauglich, farblich komplett individualisierbar und nur für begrenzte Zeit zu erstehen, da auf 1.000 Stück limitiert - hier haben im Mai einige der Blogger-Kollegen mitgewirkt - das zeigt auch wie schnell ein Produkt im textilen Bereich realisierbar sein kann - wir sind sehr gespannt!

Was ich sehr vermisst habe sind die GPS-Hersteller - für die scheint diese Messe wohl nicht mehr interessant genug zu sein...?
Auf den Blogger-Rundgängen haben wir noch eine Vielzahl anderer Hersteller besucht, die ich hier nicht alle aufführen mag.

In meiner Test-Rubrik werde ich in der nächsten Zeit über einige Produkte, die wir hier gesehen haben und/oder die uns bei unserem #NordkappProjekt begleitet haben, berichten!