NightTrek270 - das innovative Schuhlicht von NightTechGear (10-2019)

Wie Ihr wisst, bin ich ein Freund von ausgefallenem Equipment ;-)                                                      (...und wie immer: dies gilt als [Werbung]**)
So bin ich letzten Monat im Netz beim Facebook auf NightTechGear gestoßen.
NightTechGear vertreibt hier in Europa innovative LED-Lampen für Schuhe!
Richtig!
Lichter, die in die Schnürung oder den Rand von Schuhen geklippt werden - das ist wirkich mal eine tolle Idee!!!
Ich konnte in den letzten Wochen die Version NightTrek270 beim Laufen und Wandern testen, hier nun mein Review:

Die beiden Lampen wiegen zusammen 62g. Das macht sich am Schuh aber nicht bemerkbar!
Der grüne Clip wird in die Schnürung unterhalb der Schleife eingeschoben bzw. -gehakt. In 4 Positionen können die Lampen in einem Winkel von ca. 75° eingestellt und optimal am Schuh ausgerichtet werden.
Die 270 in der Namensgebung macht auf den Winkel von 270° aufmerksam, in dem man sichtbar ist. Hierfür sind die Lampen mit roten Rück- bzw. Seitenlichtern ausgestattet, die gleichzeitig als Ladekontrolle dienen.
Geladen wird über microUSB entweder mit dem mitgelieferten Y-Kabel oder über ein Standardkabel, was 2,5 Stunden in Anspruch nimmt.
Die NightTrek270 haben 3 Leucht-Modi: Normale Stufe mit 75lm, helle Stufe mit zusammen 150lm und Blink-Modus.
Im normalen Modus, der eine Reichweite von knapp 10m hat, spenden sie 4 Stunden Licht.
Im hellen Modus hält der eingebaute Akku 2 Stunden und leuchtet eine Strecke von ca. 15m aus.
Ab etwa der Hälfte beginnen die roten Rücklichter zu blinken, um auf einen langsam zur Neige gehenden Akkuladung hinzuweisen.
Damit sind sie eher ein Sportgerät als die erste Wahl für ausgedehnte Nachtwanderungen. Dafür sind die großeren Brüder wie die NightTrekExtreme oder NightShift sicher besser geeignet.
Ich gedenke sie für das kommende Brockenfrühstück einzusetzen.
 
Wie verhält es sich nun mit dem Licht beim Laufen?
Ja, hier gibt es nur eines zu sagen:
Das Licht beim Laufen wird mit den Schuhlampen von NightTechGear völlig neu definiert!
Ich möchte es vergleichen mit der Umstellung von Taschenlampe in der Hand zur Stirnlampe am Kopf.
Da man ja mit zwei Lampen unterwegs und in Bewegung ist, wird der Bereich vor den Füßen je Schritt unterschiedlich weit ausgeleuchtet und es entsteht ein Effekt wie, ja, „Flackern“ beschreibt es am Treffensten – daran hatte ich mich nach dem ersten Lauf gewöhnt.
Ein praktischer Nebeneffekt ist die erhöhte Sichtbarkeit und damit auch Sicherheit, da das menschliche Auge bekanntlich eher eine Bewegung wahr nimmt. Allerdings haben sich auch einzelne entgegen kommende Jogger geblendet gefühlt … ich möchte das aber eher auf den ungewohnten Flacker-Effekt zurück führen.

Was mir bisher nicht vergönnt war und ich sehr gespannt drauf bin, ist der Einsatz im Nebel. Die NightTrek270 sind an den Schuhen ja ideal positioniert um Nebel zu unterstrahlen, wie man es ja auch vom Nebelscheinwerfer am Auto kennt. Bei meinen bisherigen Touren im Nebel hatte ich nur Stirnlampen dabei, die durch die reflektierenden Tröpfchen im Nebel am Kopf zu sehr blendeten, und als Handlampe auch nur bedingt brauchbar waren.

Tipp: Dank des flexibelnen Clips können die Lampen auch an Schnüre als Zeltbeleuchtung oder Bücher als Leselampe genutzt werden ;-)

Fazit: NightTechGear hat mit ihren Schuhlampen das Lauflicht neu definiert! Endlich eine wirkliche Neuerung auf dem Mark der Lampen! Ich bin gespannt wann mir mehr dieser Lampen beim abendlichen Laufen begegnen werden!

** Dank der aktuellen (und m.E. zumindest eigenartigen) Rechtslage kennzeichne ich meine Tests nun so...wir sind ja in Deutschland, wo alles seine Ordnung haben will ;-)

Gumbies - die ultimativen Outdoor-Flip-Flops (08-2019)

Im Sommer 2018 hatten wir uns von der letzten OutDoor in Friedrichshafen Gumbies mitgebracht.
Diese haben uns nun schon fast zwei Sommer und einen Winter gute Dienste geleistet also ist es Zeit für einen Bericht über den Langzeit-Einsatz.
(...und wie immer denkt daran, dies ist [Werbung]**)


Auf den ersten Blick wirken sie wie normale Flip-Flops. Schaut man genauer hin, so stellt man schnell fest, dass hier kein Plastik verbaut wurde. Im Gegenteil der australische Hersteller setzt voll auf natürlichen und recycelten Materialien! Und sie sind dem Trend folgend (oder voraus?) sogar vegan ;-)
Anfangs war ich recht skeptisch, da ich mit den "normalen" Kunststoff-Flip-Flops nicht klar komme.
Das liegt an dem üblicherweise festen Zehensteg. Dieser ist bei den Gumbies als Baumwoll-Schlaufe gelöst, was sich total angenehm anfühlt! Auch das Baumwoll-Fußbett fühlt sich angenehm an!

Besonders wenn man sie abseits der Strände in der Sauna einsetzt. Ja, die Gumbies sind letzten Winter zu unseren liebsten Sauna-Schuhen geworden. Durch die Gummisohlen sind sie selbst im Duschbereich rutschfest, können aber naß werden und fühlen sich extrem angenehm am heißen Fuß an!
Inzwischen gibt es eine Variante mit Kork-Fußbett für € 34,95!

Fazit: Die Gumbies sind die idealen Outdoor-Flip-Flops und die € 29,95 gut investiert!

** Dank der aktuellen (und m.E. zumindest eigenartigen) Rechtslage kennzeichne ich meine Tests nun so...wir sind ja in Deutschland, wo alles seine Ordnung haben will ;-)

Morningbird von Nigor (07-2019)

Letzten Sommer haben wir auf der OutDoor in Friedrichshafen die niederländische Firma Nigor, besucht und einen ihrer Stühle, einen Morningbird, mitgenommen. Dieser hat uns inzwischen über ein Jahr bei den verschiedensten Outdoor-Aktivitäten begleitet und es wird Zeit ein Resümee zu ziehen!
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Neben Camping Möbel, wie unserer Morningbird fertigt Nigor auch Rucksäcke und Zelte.
Der Morningbird ist der erste Stuhl dieser Konstruktionsweise bei uns.
Man sitzt recht niedrig, ähnlich der Stühlen, die wir mit auf unserem #NordkappProjekt hatten.
Allerdings sehr bequem, eher wie auf einem Sofa!
Das Aufstehen sollte aber mit etwas Bedacht vorgenommen werden, da man dabei leicht nach vorne kippen kann.
Der Aufbau erinnert etwas an das Zelten.

In das Querrohr müssen die vier Fußelemente gesteckt und mit den Lehnen- und Sitzelementen verbunden werden. Da die aber alle mit einem elastischen Gummizug verbunden sind, klappt das super – eben wie beim Zeltgestänge ;-)
Dann muss der Sitzbezug über de vier oberen Stangen gespannt werden.
Das klappt bei den ersten zwei sehr gut, bei der dritten muss schon etwas Kraft aufgewendet werden und beim vierten noch deutlich mehr – das ist natürlich konstruktionsbedingt so!
Allerdings auch der Punkt, warum ich den Morningbird aufbaue und aufgebaut lasse!
Verglichen mit den überall zu findenen Klappstühlen, die ich mal eben zusammen klappe, über die Schulter schwinge und zum übernächsten Camper mitnehme, sehe ich hier einen Nachteil!
Mit einem Packmaß von 45cmx10cmx10cm nimmt er sich kaum etwas mit unseren kleinen roten Klappstühlen.
Die Sitzhöhe beträgt 36cm am vorderen Rand, unter dem Po noch 26cm. Aufgeb
aut hat er eine Höhe von 65cm bei einem Gewicht von 930g und und ist damit gut 300g leichter als besagte Klappstühle.
Ausgelegt ist er für Personen bis 145kg!!!

Fazit: Für € 89,95 erhält man mit dem Morningbird einen soliden und bequemen Stuhl.

** Dank der aktuellen (und m.E. zumindest eigenartigen) Rechtslage kennzeichne ich meine Tests nun so...wir sind ja in Deutschland, wo alles seine Ordnung haben will ;-)

Der Spork aus Titan von Freigeist (05-2019)

Aufgrund der Reaktionen im SocialMedia will ich hier nun doch ein paar Worte zum Spork aus Titan von Freigeist verlieren … eigentlich dachte ich ja das Thema Besteck sei gegessen ;-)                                                                                       (...und denkt daran, dies ist [Werbung]**)

Wie das heutzutage so ist, akzeptiert man ein Cookie hier, ein Cookie da und schon bekommt man tolle individualisierte Werbung und oft vieles was man gar nicht braucht oder will. So wurde uns beiden letzten Monat in den SocialMedia ein Spork aus dem Hause Freigeist offeriert, und da dieser nur für die Versandkosten von € 6,95 zu haben sei, anstatt der sonst üblichen € 13,90, konnten wir nicht „nein“ sagen und haben gleich zwei geordert … übrigens mit einem Account – die Sendung traf schon am übernächsten Tage ein, in einem Umschlag(!) aber zweimal Versandkosten … Ein Schelm, der … ach, lassen wir das ;-)

Seit der Erfindung des Sporks in dieser Bauform anno 2004 von Light My Fire begleiten uns diese ersten Versionen aus Kunststoff immer mal wieder und so waren wir mit dem Konzept des Löffels auf der einen und der Gabel mit 3cm messender gezahnter „Klinge“ wohl vertraut. Oft eingesetzt auf Tagestouren, aber nie auf großer Tour, da der Kunststoff auch mal brechen kann und dann zwar ein zweiteiliges aber ultra-kurzes Besteck zu haben, das wollten wir nicht riskieren ... Freunde haben uns dann immer von ihren titaneren Versionen vorgeschwärmt, aber die damals üblichen € 30,- nur für ein Besteck zu investieren war uns dann einfach zu heavy. So kam uns das Angebot vom Freigeist gerade recht unser Bestecksortiment zu vervollständigen ;-)
Mit einer Länge von 170mm, Breite von 38mm und Höhe von 16mm passt es sogar in die Messertasche der allseits beliebten Hosen eines schwedischen Herstellers ;-)
Nun habe ich mal das klassische Ur-Spork aus Kunststoff gewogen und bin auf 8g gekommen, die Version Titan bringt es solo auf 16g, also gerade mal doppelt so viel! Geliefert wird es mit einem Transportbeutel, der mit seinem satinartigen Look richtig edel wirkt, aber nochmal 8g auf die Waage bringt – da wäre mir etwas technisches leichteres lieber gewesen ... wobei der Ultraleicht-Fetischist zum Transport eher einen ZipLock-Beutel nehmen wird.
Die Alltagstauglichkeit mussten unsere beiden Titan-Spork beim Camping und Grillen unter Beweis stellen!
D.h. nicht nur Porridge, Müsli und Co. zusammenrühren und löffeln, sondern mit richtig gegrilltem Würstchen und Fleisch klar kommen!
Ein Steak mit der 3cm geriffelte „Klinge“ zu zerlegen ist natürlich etwas mühsam, aber man soll ja bekanntlich langsam und mit vielen kleinen Bissen essen ;-)
Übrigens bietet Freigeist alternativ eine zweite Variante ohne Zahnung an, da die meisten Wanderer ja eh ein richtiges Messer dabei haben.

Als etwas gewöhnungsbedürftig empfinde ich die geraden Seiten des Löffels.
Normalerweise sind Löffel ja mehr oder weniger rund und normalerweise macht man sich darüber auch keine Gedanken ... so erlebte ich „Ahs“ und „Ohs“ beim ersten Frühstücks-Ei:
Ah“, weil ich mit der „spitzen“ Löffelkante toll in das Ei hinein stechen kann.
Oh“ weil ich die letzten Reste im rundlichen Ei mit den geraden Kanten nicht zu Leibe rücken kann …
Dafür erlebte ich mit den geraden Kanten wieder ein „Ah“ beim Auskratzen von Gläsern und Töpfen.
Ich berichtete ja bereits über das Buttermesser und der Compact Scraper vom GSIoutdoors … gut, ich mag da etwas pingelig sein, aber just habe ich einen neuen Hashtag erfunden: #GutAusgekratztIstHalbAbgewaschen ;-)

Und noch eine Kleinigkeit, die vielleicht der Gewichtsoptimierung geschuldet sein mag ... ?
In dem Bild seht Ihr einen normalen Eßlöffel aus unserem Haushalt, einen Teelöffel, das KniSFor von Nextool, das Spork von Freigeist und den Löffel meines alten dreiteiligen 2,95-DM-Blech-Bestecks (welches komplett mit 68g gewichtstechnisch gar nicht so schlecht da steht!) ... heutzutage sind die Löffel also fast auf Größe eines Teelöffels geschrumpft! Eine Brühe zu löffeln wird also schwieriger - aber das mit den kleinen Portionen hatten wir ja schon ;-)

Fazit: Wir sind mit den Spork aus Titan vom Freigeist sehr zufrieden und können sie absolut empfehlen!

Im Zuge der o.g. Posts wurden wir natürlich auch auf andere Hersteller aufmerksam, die ebenfalls Sporks aus Titan feil bieten – hier eine kleine Übersicht beim Amazon.

** Dank der aktuellen (und m.E. zumindest eigenartigen) Rechtslage kennzeichne ich meine Tests nun so...wir sind ja in Deutschland, wo alles seine Ordnung haben will ;-)

ClipCroc von WandsPro - die Teller mit dem "Klick" (06-2019)

Im Sommer 2018 haben wir auf der OutDoor in Friedrichshafen Rich und Chris von der Australischen Firma WandsPro kennen gelernt. WandsPro war hier das erste Mal auf einer europäischen Outdoor-Messe und hat Ihre Becher, Schalen und Teller des ClipCroc-Systems vorgestellt.                                                                                                           (...und denkt daran, dies ist [Werbung]**)

Wir hatten das Glück zwei dieser Teller zum Testen mitnehmen zu dürfen. Im Verlauf der letzten Monate haben wir sie beim Wandern wie auch beim Campen mit Wohnwagen und Wohnmobil sowie im Küchenalltag ausprobiert - hier nun unser Resümee:

Die Teller sind aus Polypropylen (PP-5) gefertigt und damit nahrungsmittelecht, vertagen die Spülmaschine, sind aber nicht sonderlich Schnittfest und werden, wie bei Kunststoff oft üblich, etwas unansehnlich. Sie sind für den Einsatz im Tiefkühlschrank genauso geeignet wie in der Mikrowelle ... allerdings sollte man(n) auf ihnen keine Speisen mit Tomatenanteil oder Ketchup zubereiten, da sich Tomaten in den Kunststoff beim Erhitzen in der Mikrowelle "einbrennen" ... das wissen sicher alle meine Leser(innen), mir ist im hungrigen Zustand angesichts einer schnell zuzubereitenden Dose Ravioli dieser kleine Fauxpas unterlaufen, was mir mich die schicke Optik des blauen Tellers gekostet hat ...
Der Clou ist die Möglichkeit sie sauber ineinander zu "Klicken", daher auch die Namensgebung ClipCroc.
Dieses modulare Verstau-System hatte unsere Aufmerksamkeit geweckt, da wir etwas ähnliches schon von den ersten Camping-Ausrüstungs-Versuchen aus dem Hause Tupperware kannten, dieses aber aufgrund der quadratischen Form nie zum ernsthaften Einsatz außerhalb von Gartenpartys genutzt hatten und bisher nichts ansatzweise vergleichbares entdecken konnten.
Mit den ClipCroc war diese praktische Verstau-Variante nun auch möglich. Und noch mehr!
Denn zusammen geklippt laufen etwaige Speisereste nicht aus! Natürlich haben wir das mit Wasser und ölhaltigen Stoffen auf der Seite stehend getestet. Über Nacht haben sie geringfügig gesüfft, wobei das natürlich eine Extremsituation für die Teller war!
Klar, sie sind nicht 100%ig dicht und eignen sich somit nicht zum Transport von Flüssigkeiten - das verspricht WandsPro aber auch nicht! Im normalen Gebrauch, wo Speisereste nicht richtig ausgekratzt wurden oder klassisch Reste von Senf, Ketchup und Mayonnaise übrig bleiben können, da halten sie dicht und können in aller Ruhe zur nächsten (auch Tags drauf) Abwaschmöglichkeit transportiert werden.

Mit 104g liegen sie in der üblichen Gewichtsklasse anderer Teller aus Kunststoff.
Trotz des konstruktionsbedingten Randes und der Wölbung in der Mitte lassen sich Brote gut in ihnen schmieren.
Und, das hatte ich so nicht erwartet, sie bieten ein Volumen von 650ml (! Prospektangabe lediglich 450ml, da man mit diesem geringeren Volumen seine Suppe im Teller auch noch von A nach B tragen kann), womit sie als Suppenteller geeignet sind!

Mit einen Durchmesser von 22,5cm passen sie perfekt auf mein großes Kochset aus dem Hause Trangia.
Gegenüber den sonst auf dem Markt befindlichen Tellern haben sie am Rand eine kleine Öse durch die ich ein Band ziehen kann oder sie auch einfach so irgendwo zum Trocknen aufhängen kann.

Fazit: Insgesamt sind wir mit den ClipCroc-Tellern von WandsPro sehr zufrieden!!!

Tipp: Wir empfehlen wir immer eine Teller mehr wie die zu bewirtende Gruppe dabei zu haben, der dann als sauberer Deckel dient.

Aufruf: Die Teller gibt es bisher nur in Übersee im Set von 4 Stück für 39,95 Australische $ bzw. 24,95 US$ ... irgendwie konnte sich leider bisher kein europäischer Distributor finden, was wir sehr bedauern ;-(
Wer also mal nach Australien reist, der sollte sich(und uns) unbedingt diese Teller mitbringen!
Und wer von Euch eine Outdoor-Ausrüstungs-Firma sein eigen nennen kann, der hat hier die Chance den Markt der Camping-Teller/-Geschirr zu revolutionieren!!!

** Dank der aktuellen (und m.E. zumindest eigenartigen) Rechtslage kennzeichne ich meine Tests nun so...wir sind ja in Deutschland, wo alles seine Ordnung haben will ;-)

Refill-Adapter - Tools für Gaskocher mit "Wenn und Aber" (04-2019)

Aufgrund einiger Kommentare im Social Media und Mails vorweg ein paar Worte zu den Risiken von Refill-Adaptern:
Ihr hantiert hier mit Gaskartuschen - diese enthalten bekanntlich entzündliche Gase zum Kochen und stehen unter Druck! D.h. wenn sie auch nur geringfügig überfüllt werden (was durchaus passieren kann) dann können sie platzen oder gar explodieren - das ist im schlimmsten Falle lebensgefährlich!!!

Inhalt                                                                                                                      (aktuell zählt auch dieses zur [Werbung]**)

Risiken, die "Wenn und Aber"
Vorgeschichten
Adapter 1 - Gewinde auf Gewinde
Adapter 2 - MSF-1A auf Gewinde
Adapter 3 - MSF-1A auf Gewinde
Adapter 4 - Gewinde auf Feuerzeug
So geht es auch - Feuerzeuggas auf Gewinde
Technische Daten und Bezugsquellen
Fazit
Sicherheit und Gas

Risiken

Zur Erklärung vorweg einige "Wenn und Aber" :
Butan (Siedepunkt -0,5°C) allein bzw. mit einer maximalen Beimischung von 30% Propan (Siedepunkt -42°C) können mit verhältnismäßig geringem Druck von um die vier Bar flüssig gehalten werden. Daher kann das Gas in "einfachen" Blechkartuschen transportiert werden. Den flüssigen Gasanteil hört man, wenn man eine Kartusche schüttelt.
Um nun Äpfel mit Birnen zu vergleichen ein kurzer Exkurs:
Für die Gasflaschen, die mit Propan (welches bereits bei -42°C gasförmig wird!) befüllt sind und im Bereich Wohnmobil und Caravan ihren Einsatz finden, gelten sehr scharfe Sicherheitsbestimmungen. Diese Flaschen haben Wandstärken von bis zu 10mm(!) und müssen einen Verkehrsunfall unbeschadet überstehen können!
Aber zurück zu den blechernen Kartuschen die im Wander-Koch-Alltag genutzt werden:
Diese dürfen nicht so schwer sein, sonst würde man sie ja auch nicht mit auf Tour im Rucksack nehmen. Je nach Quelle können sie einem maximalen Druck zwischen 8 und 15 Bar stand halten. Bevor sie platzen sollte eine Sollbruchstelle greifen und das Gas ausströmen lassen - testen möchte ich das nicht!
Damit es nicht soweit kommt, ist auf jeder Kartusche nachzulesen, dass sie bis maximal 50°C eingesetzt werden darf - Stichwort: Sicherheit, Verbraucherschutz und Herstellergarantie.
In der Kartusche befindet sich nun das Gas(-Mischung) größtenteils flüssig aber auch etwas gasförmig, als sog. Gasphase.
Warum?
Nun, man kennt das aus dem Alltag:
Jede x-beliebige Flasche mit Getränken oder anderer Flüssigkeit hat oben am Flaschenhals etwas Luft. Da die Flasche seit verlassen der Abfüllanlage Temperaturschwankungen (wie Transportweg, Kühlregal, von der Sonne aufgeheiztes Auto, etc.) ausgesetzt ist, dehnt sich die in ihr befindliche Flüssigkeit entsprechend aus. Das klappt problemlos, da dann die gasförmige Luft zusammengedrückt wird und so entsprechendes Volumen für die Ausdehnung der Flüssigkeit bereit stellt. Um des zu verdeutlichen noch ein Beispiel: Füllt man seine Trinkflasche auf Tour wirklich bis zum obersten Rand des Gewindes mit kühlem Quellwasser und lässt die Flasche in der Sonne stehen, dann heizt sie sich auf, das Wasser dehnt sich aus und entweder platzt sie oder die Dichtung des Deckels gibt nach und die Flasch süfft ... hier natürlich nur ärgerlich aber nicht schlimm.
Genauso funktioniert es aber auch bei den Gaskartuschen und darum ist ein auch nur geringfügiges Überfüllen so gefährlich!
Ist die wiederbefüllte Kartusche "bis zum Rand" mit flüssigem Gas gefüllt, also keine Gasphase mehr vorhanden, so wird sie bei der geringsten Erwärmung platzen!
Mit etwas Pech entzündet sich das Gas auch noch und sie explodiert, das gibt nicht nur Verbrennungen (kennen wir aus dem Kino), es entsteht eine Druckwelle, die die Lungenbläschen zertört....
Darum habe ich immer beim Nachfüllen die Nehmer-Kartusche gewogen und nie bis zum Startgewicht aufgefüllt!!!
Und noch etwas zum Gas, was man selten vor Augen hat:
Gas ist schwerer als Luft. D.h. zufällig ausströmendes Gas sammelt sich am Boden und kann sich natürlich entzünden - daher nie im Zelt oder Senken mit Gas hantieren!
Und wenn Gas ausströmt wird es fast augenblicklich gasförmig was eine hohe Verdunstungskälte verursacht und, so es auf die Haut kommt, zu Erfrierungen führt!
Wen das nicht schreckt und wer zu den Menschen gehört, die mit Bedacht vorgehen, der darf gerne weiter über unsere Erfahrungen lesen.

Vorgeschichten

Als wir im Zuge unseres #NordkappProjekts die Lofoten besucht hatten, führte uns der Weg auch zur Touristinfo von Reine.
Auf deren Hinterhof befanden sich einige Regale voll mit ausgedienten und angebrauchten Gas-Kartuschen, die wir nur am Rande wahrnahmen, uns wunderten über das „Warum" aber leider nicht mal eines Fotos würdigten...
Einige Tage später, am Dreiländereck Norwegens, Schwedens und Finnlands, wo unsere Gasvorräte zur Neige gingen, erinnerten wir uns an diese Regale und fragten uns, wieviel ungenutztes Gas da wohl auf seine Entsorgung wartete...
Klar, sind wir bereits bei anderen Touren auf „herrenlose" Gaskartuschen gestoßen. Backbacker, die ihre Tour beendet hatten, haben sie meist in Küchen stehen gelassen, um anderen, die hier vielleicht starten den Brennstoff zur Verfügung stellen.
 
Ein weiterer Gedanke zur Gasversorgung (hier geht es um den Preis!):
Eine 5kg Flasche Propan-Gas*** bekomme ich für knapp unter € 10,-
Will ich mir aber für meinen Outdoorkocher eine 450g-Butan-Propan-Gas-Kartusche kaufen, so zahle ich sogar mehr als besagte € 10,- ... das ärgert mich!
Andererseits kann ich eine billige 225g-Butan-Gas-Kartusche schon für unter  € 2,- erstehen.
Seither habe ich überlegt, wie ich diese Vielzahl an Rest-Kartuschen hätte sinnvoll nutzen können und bin bei diesen Überlegungen im Internet auf Refill-Adapter gestoßen.
Die sind kleine metallene Adapter, mit denen ich zwei Gaskartuschen verbinden kann, um Gas von einer in die andere Kartusche zu füllen.
So habe ich in den letzten Monaten verschiedene Varianten auf deren Trekking-Alltagstauglichkeit getestet:

Adapter 1 - Gewinde auf Gewinde


Der erste ist mit zwei Gewinden ausgestattet, wie ich sie von Kochern kenne, nebst einem Ventil zur Regulierung. Hier schraube ich jeweils eine leere und eine volle Kartusche drauf, positioniere die nachzufüllende unten und die Spender-Kartusche kopfüber oben und drehe das Ventil auf. Das flüssige Gas der oberen Kartusche strömt nun von oben nach unten, dies ist gut durch ein zischendes Geräusch zu hören, welches nach ca. 30 Sekunden verstummt. Nun drehe ich das Ventil wieder zu und trenne die Kartuschen vom Adapter.
Diesen Vorgang wiederhole ich so lange bis die leere Kartusche ihr Gewicht im befüllten Zustandes erreicht hat.
Wichtig dabei:
Mit einer Waage zu arbeiten und das Leer- und befülle-Gewicht zu kennen, um die Kartusche nicht zu überfüllen!
Hilfreich, die leere (Nehmer-)Kartusche auch wirklich geleert und entlüftet zu haben.
Perfekt, wer die Möglichkeit hat sie noch für eine viertel Stunde im Gefrierschrank runter zu kühlen.
Die volle (Spender-)Kartusche habe ich immer auf Zimmer- oder Heizungstemperatur erwärmt, um einen schnelleren und höheren Gasdurchfluss zu erreichen.

Adapter 2 - MSF-1A auf Gewinde



Der zweite und dritte Adapter sind kleine Messingfarbende Hülsen, deren Dorn in die (Nehmer-)Schraubkartusche gesteckt wird und in dessen obere Aussparung der Dorn einer günstigen Butan-Kartusche gesteckt wird.
Drücke ich nun beide ineinander, so strömt das Gas ebenfalls von der oberen in die untere Kartusche, was gut durch ein Rauschen zu hören ist.

Adapter 3 mit O-Ring-Dichtung - MSF-1A auf Gewinde


Je nach Adapter und Gewinde der Nehmer-Kartusche muss noch eine kleine O-Ring-Dichtung auf den Dorn des Adapters gesteckt werden. Ja, es gibt geringe im Zehntelmillimeterbereich liegende Fertigungstolleranzen, die die Adapter mehr oder weniger gut funktionieren lassen!
Wichtig natürlich, den Befüllvorgang im Freien vorzunehmen und die Gewichte der Kartuschen zu kontrollieren!

Adapter 4 - Gewinde auf Feuerzeug


Da ich grade so im Refill-Fieber war, habe ich mir noch von einem großen Outdoor-Ausstatter einen Adapter zum Befüllen von handelsüblichen Feuerzeugen gegönnt. Dieser kostet mit € 11,- das doppelte eines Kartuschen-Adapters und ist der einzige Refill-Adapter, den ich auf dem deutschen Outdoormarkt entdecken konnte!
Alle vorher erwähnten konnte ich nur dank Globalisierung über das Internet vom anderen Ende der Welt her beziehen!
Ja, und dieser Adapter stellte mich vor Probleme ... so habe ich all meine leeren und halbleeren Feuerzeuge mit Butan-Gas befüllt und mich gewundert warum diese im Anschluss nur noch schlecht (mit kleiner Flamme) oder gar nicht funktionieren wollten....
Nun, die Lösung war einfacher als gedacht: Das für Feuerzeuge übliche Butan-Propan-Gemisch hat einen anderen Gasungsdruck! So ist das Verhältnis Butan-Propan-Luft und die Geschwindigkeit beim Anmachen des Feuerzeuges gänzlich anders wie Butan-Luft!
Also habe ich meine Feuerzeuge nochmals entladen und aus einer Butan-Propan-Kartusche befüllt ... und siehe da:
Alle Feuerzeuge funktionierten wieder so, wie sie sollten ;-)

Befüllen mittels handelsüblichem Feuerzeuggas


Und zu guter Letzt habe ich eine leere 100g-Kartusche mittels eines der messingfarbenden Refill-Adapter mit günstigen Butan-Propan-Gas einer Feuerzeug-Nachfüll-Kartusche befüllt. Das funktioniert auch!!!
Aber am Besten nur draußen und vorsichtig wegen der unterschiedlichen Durchmesser der Dorne durch die das flüssige Gas strömt, welches bei Hautkontakt zu Erfrierungen führt!!!
Und noch etwas gilt zu beachten:
Der Inhalt von Gas-Kartuschen für Kocher wird in Gramm (g) angegeben. Der Inhalt von Kartuschen zum Nachfüllen von Feuerzeugen oder Unkrautvernichter in Milliliter (ml) – also immer schön mit einer guten Küchenwaage arbeiten!!!

Technische Daten

Adapter 1 22(40)mm x 16mm x 56(28)mm, 14g, ca. € 8,- bei Amazon
Adapter 2
17mm x 10mm, 3g, ca. € 4,- bei Amazon
Adapter 3
16mm x 10mm, 3g, ca. € 4,- bei Amazon
Adapter 4 40mm x 15mm, 18g, ca. € 11,- bei Globetrotter, Bergfreunde, Amazon
MSF-1A-Kartusche leer 98g, Füllmenge 225g, neu/voll 323g
100g-Kartusche leer 94g, Füllmenge 100g, neu/voll 194g

Fazit:

Der Refill-Adapter ist trotz der oben beschriebenen "Wenn und Aber" m.E. das ultimative Tool, wenn ich auf lange Touren gehe und mir nicht sicher bin ob oder wie lange mein Gas-Vorrat reichen wird!!!

BTW: Wir haben recht viel mit umgefüllten Gas gekocht und hatten verschiedenste Kocher* im Einsatz. Alle von den Prospektangaben her im Bereich 2000W bis 3500W, immer Windschutz und den Gasregler ca. 1/4 aufgedreht. Dabei sind wir für den Verbrauch auf eine Faustformel von 1g Gas je 1 Minute Kochzeit gekommen.

Hier sind noch weiterführende Links zu Brennwert der Alkane, dem sicheren Umgang mit diesen Gasen und den unterschiedlichen Mischverhältnissen auf dem Markt.

* alter Kocher von Markrill, Spider von Kovea, BRS3000T, NoName zum Aufschrauben und NoName von MFH aka MaxFuchs

** Dank der aktuellen (und m.E. zumindest eigenartigen) Rechtslage kennzeichne ich meine Tests nun so...wir sind ja in Deutschland, wo alles seine Ordnung haben will ;-) 

*** Niemals reines Propan oder LPG zum Nachfüllen für Kocher-Kartuschen nutzen!!!
Schaut Euch bitte die Mischverhältnissen an!
Eine Kocher-Kartusche verträgt vom Druck her nur die max. 30% Propan wie beim Wintergas, Stichpunkt "Sidepunkt der Alkane".