Mignon- bzw. AA-Akkus mit integrierter Ladeelektronik (02-2021)

Vor einem guten Jahr bin ich auf Mignon-Akkus aufmerksam geworden, die direkt an ein USB-Kabel angeschlossen und darüber geladen werden können. So kann ich auf Tour das Ladegerät einsparen.
Erstmalig habe ich so ein Akku-Konzept mit integrierter Ladeelektronik beim NEXTORCH auf der OutDoor 2017 gesehen, damals als 18650er.
Nun ist die Entwicklung fortgeschritten und man setzt die LithiumPolymerTechnik auch in der Bauform AA um.
Da ich mir noch nicht sicher bin wieweit diese hierfür bereits ausgereift ist, habe ich mir erstmal zwei Pärchen von unterschiedlichen Herstellern direkt in China zu einem vertretbaren Preis bestellt.
     (...und wie immer gilt: dies ist [Werbung]**)
Geliefert wurden diese mit einem Ladekabel für je zwei Akkus.
Ja, und einer stellte sich direkt beim Anschließen an ein Ladegerät als defekt heraus – wer also mal die Technik sehen will, die im vorderen Fünfteln verbaut ist … schon ziemlich eng alles ;-)

Geladen
werden sie in ca. 2 Stunden.
Von der Kapazität her sind bei dem einen Pärchen tatsächlich 1700mAh angegeben, womit sie in einer gewissen Weise vergleichbar mit „normalen“ Akkus werden.
So haben meine normalerweise verwendeten Akkus 2100 und 2400mAh bei einer Spannung von 1,2V.
Diese LiPolymer sind jedoch geregelt auf 1,55V, so dass man sich entschieden hat einen Wert von 2600mWh aufzudrucken – hier ist also Obacht geboten mAh und mWh nicht durcheinander zu bringen!

Die Regelung auf 1,55V ist zwar schön, aber ich bekomme keine „normale“ Entladekurve mehr!
Dies hat zur Folge, dass die AkkuStandAnzeige z.B. in meinem GPS-Gerät völlig unbrauchbar ist!
Zeigt sie mir eben noch volle Akkus an, und regelt einer der Akkus ab, weil er leer ist, so geht das GPS einfach aus ohne jegliche Vorwarnung … ich muß also die ca. Laufzeit des Gerätes kennen und ggf. vermehrt kontrollieren!
So laufen meine Garmin Dakota mit den oben benannten 1,2V-Akkus 20 bis 24 Stunden, haben es bei den neuen 1,55V-Akkus nur auf Laufzeiten von 12 bis 15 Stunden geschafft.
Auch in einer meiner Taschenlampen verursachen die neuen Akkus Probleme, die sich in Flackern äußern. Die Lampe regelt die 1,55V hoch auf ihre Betriebsspannung und der Akkus regelt bei zuviel Stromentnahme etwas runter … ein ständiges hin und her was sich die beiden Geräte nun liefern ;-)

Unterschiedlich
ist bei beiden Fabrikaten wie sie auf schwankenden und schwachen Strom meiner Solarpanels ansprechen:
Die Schwarz-Grünen reagieren schon auf wenig Licht unterhalb von 100mA, wo hingegen die Ladeelektronik des Weiß-Grünen noch nicht mit klar kommt.
Unterschiede sind ebenso im Typ des Anschlusses microUSB zu USB-C und dessen Positionierung am Akku.
Und auch die Lade-Kontroll-LED ist anders - so ist sie beim Schwarz-Grünen in der Stirnseite unterhalb des Anschlusses untergebracht und leuchtet Rot, wenn sie geladen wird. Ist der Akku voll aufgeladen, so wechselt sie auf Grün, was super in der Sonne am Solarpanel zu erkennen ist und auch vom Transportgedanken bzw. Belastung des Kabels und Steckverbindung am Rucksack baumelnd sinnvoll erscheint.
Beim Weiß-Grünen ist der USB-C zwar schöner aber seitlich und die Lade-Kontroll-LED sitzt direkt hinter der Steckerbuchse innerhalb des Akkus. Sie blinkt während des Ladevorgangs Rot und leuchtet nach Beendigung ebenfalls Rot – so ist dieser Akku wesentlich schlechter am Panel zu kontrollieren.
Andererseits muß man beim Einlegen der Schwarz-Grünen-Akkus in das GPS-Gerät schon aufpassen wie man sie dreht!
Bei nach oben positionierten Anschluß hakt man bei der Entnahme schnell mal mit dem Fingernagel in die microUSB-Buchse, was spätestens auf Tour im Feld nicht so förderlich sein wird.
Aufgrund des Materials und der verbauten Ladeelektronik kommen diese Akkus nur auf ein Gewicht von 18g pro Stück!
Zum Vergleich:
Meine oben benannten 1,2V-Akkus liegen bei Aldi 28g, Varta 27g, eneloop 26g, eine Alkaline-Batterie bei 25g und eine LithiumEnergizer bei 15g.
Das die Entwicklung hier noch nicht abgeschlossen ist, zeigen m.E. die unterschiedlichen Kapazitäten bei „meinen“ Schwarz-Grünen, Weiß-Grünen, EBL und Blackube.

Fazit: Es ist sehr verlockend ohne zusätzliche Ladegerät unterwegs sein zu können – allerdings bezahle ich das mit einer geringeren Laufzeit und zumindest bei diesen Akkus mit einer schlechteren Kontrolle während der Nutzung … da bin ich mir noch nicht so recht einig....

Eine Sache ist noch ganz spannend:
Als Geocacher benötige ich ja hin und wieder eine UV-Lampe. Nun habe ich meine alte MiniMagLite inzwischen mit einer weißen LED bestückt und so meine Ersatzakkus für's GPS wasserdicht verstaut und noch eine Lampe, die „ewig“ Licht spendet. Da ich nun eine Spannung von 3,1V (gegenüber der 2,4V) zur Verfügung habe, kann ich so UV-LEDs in der MagLite betreiben ;-)