Die Olantern von Olight (12-2020)

Wie bereits im Social Media angekündigt hier meine Review von einem der neusten Sprossen aus dem Hause Olight, der Olantern.
Hiermit wird wohl ein Schritt auf eine neue Zielgruppe, die Camper, hin gemacht ;-)
(...und denkt daran, dies ist [Werbung]**)
LED-Laternen gibt es schon seit geraumer Zeit aber irgendwie führen sie immer noch ein Schattendasein (völlig zu Unrecht, wie ich finde!) und sind mehr im Low-Budget-Bereich zu finden - so wie der namenlose Kandidat vom Lidl über den ich im Frühjahr berichtete.
Die Olantern ist da qualitativ ein ganz anderer Schnack!
Mit 346g und 135x63mm weder klein noch leicht und somit nichts für lange Trekkingtouren mit Rucksack aber perfekt für Reisen mit Caravan, Wohnmobil und Co. - so passt sie perfekt in die Getränkehalterungen unserer Cachemobile!

Nach den Herstellerangaben ist die Lampe geprüft auf Fallhöhe aus einem Meter (mir ist sie daheim aus zwei Metern vom Schrank gefallen ... lediglich der Bügel ist verbogen, konnte aber wieder gerichtet werden - in diesem Falle robuster wie die Prospektangabe, ob es nun Glück war ... ich freu mich jedenfalls, dass sie trotz meines Unvermögens keinen Schaden genommen hat!!!) und wasserfest nach IPX4. Das merkt man spätestens, wenn man das "Glas" abnimmt, was dies bzw. dessen Dichtring mit einem satten "Plopp" quittiert.
Aber warum sollte man das machen?
Nun, ein besonderer Clou der Olantern ist die Möglichkeit die Leuchtelemente tauschen zu können!
So gibt es ein halbrundes, klassisches diffusweißes Element mit drei Leuchtstufen
Low: 30lm 75 Stunden
Med: 120lm 20 Stunden
High: 360lm 6,5 Stunden *
Die Laufzeit in der hellsten Stufe hat meine Laterne mit einer Viertelstunde mehr wie die Angabe vom Olight durchgehalten!
Damit läßt sich locker ein Raum oder Vorzelt von 25m² ausleuchten oder eben der Bereich vor Wohnmobil/Wohnwagen, wo noch nächtliche Aktivitäten stattfinden.
Das zweite Element ist ein orangegelb flackernde "Flamme" für die gemütlichen Stunden
Dieses ist auch die Stufe, die ich in Microcamper oder mobilen HQ nutze bzw. empfehlen kann!
Dieses ist mit 1lm angegeben und hält 80 Stunden.
Natürlich habe ich das auch ausprobiert und bin zu folgenden Ergebnis gekommen:
- 35 Stunden = orange (unter 70%)
- 75 Stunden = rot (unter 30%)
- 96 Stunden = rot blinkend (unter 10%)
- 100 Stunden = aus
Damit ist sie hier in der Laufzeit deutlich besser wie die Herstellerangabe!

Da man durch das Umschrauben der Leuchtelemente das "Glas" der Olantern abnehmen können muss, kann man sie auch ohne dieses als "echte Kerze" einsetzen - allerdings bei der hellsten Stufe gilt zu beachten, dass der Aluring und das Leuchtelement ordentlich heiß wird!
Aufgrund der vier verbauten 18500er Akkus (nicht austauschbar ohne die Laterne aufzuschrauben) wird sie mit einem MCC3 Kabel (22g, 120cm) geliefert, welches sie mit max. 1,5A lädt. Dies wird mittels Magnet, wie bei vielen Lampen von  Olight, von unten angeklippt. Durch die Aussparungen an den Lampenfuß kann ich die Lampe sowohl laden wie aber auch weiter Licht spenden lassen. Mit diesem Kabel benötigt sie 8 Stunden, um voll aufgeladen zu werden (Prospekt sind 7 Stunden benannt).
Beim MCC3 ist mir eine Besonderheit aufgefallen:
Es lädt mit unterschiedlichen Strömen, um die Akkus zu schonen, konkret:
Beginnt es langsam mit 0,06A und steigt schnell auf 1,5A, nach 4 Stunden fällt der Strom auf 0,8A, nach  5 Stunden auf 0,4A, nach 6 Stunden auf 0,18A und hier switcht die Ladekabel-LED von rot auf grün, lädt aber mit 0,13A weiter, nach 7 Stunden 0,09A, nach 7:30 0,04A und erst mit 8 Stunden fließt kein Ladestrom mehr!
Laden funktioniert auch mit dem MCC1, welches z.B. bei der Perun mini dabei ist, da dieses aber nur ca. 1A Strom liefert, dauert der Ladevorgang entsprechend länger, konkret 11 Stunden!

Sehr gut gefällt mit der Bügel zum Aufhängen der Lampe!
Er hat drei Rasterstellungen, ist gummiert und hat mittig so eine eigenartige "Nase" ... die ist total praktisch, da ich die Olantern mit ihr nicht nur an Abspannleinen sondern auch an Tischkanten und -ränder halbwegs sicher aufhängen kann.
Für den Transport kann ich die Einschalttaste sperren, indem ich sie drei Sekunden gedrück halte, bis sie einmal aufleuchtet. Genauso kann ich sie dann auch entsperren.
Ein nettes Gimmick finde ich die LED-Anzeige um die Taste, die bei Druck in der Farbe des Ladezustandes kurz aufleuchtet.
grün = mehr wie 70%
orange = 30% bis 70%
rot = unter 30%
rot blinkend = unter 10%
Außerdem scheint die Laterne mit einem G-Sensor gekoppelt zu sein, da die Ladestandtaste sobald ich die Lampe bewege in der entsprechenden Farbe für ca. zwei Sekunden aufleuchtet.
Und wer keine 360° Beleuchtung benötigt, der kann (außer in der hellsten = wärmsten Stufe) etwas Spiegel- oder Alufolie anbringen und so die Lichtausbeute anders verteilen.

Fazit: Alles in allem ist die Olantern ein gelungener Einstand in den Camping und Outdoor-Sektor, jedoch mit € 95,53 kein Schnäppchen - aber hier verweise ich auf die regelmäßig stattfindenden Rabattaktionen von  Olight!

* bei 360lm: nach 2,5Std. = orange, 5Std. = rot, 6,5Std. = rot blinkend für 15Min., 6,75Std. = aus

** Dank der aktuellen (und m.E. zumindest eigenartigen) Rechtslage kennzeichne ich meine Tests nun so...wir sind ja in Deutschland, wo alles seine Ordnung haben will ;-)