Thermosflaschen im Vergleich

Nachdem meine Tests* von Thermosflaschen und die damit gemachten Auswertungen im letzten Jahr so großen Anklang fanden, habe ich einen neuen Vergleich gemacht.    [Werbung] wg. Namens-Nennung & Links**

Diesmal bei verhältnismäßig konstanten Außentemperaturen von 2,5°C bis 6,8°C.
Ein herzlicher Dank geht an Malte von Winterfjell*³, der mir hierfür zwei weitere Flaschen der Marke Thermos nebst einer Isolierhülle von Sigg zur Verfügung gestellt hat.
So konnte ich nicht nur unterschiedliche Fabrikate mit einem Volumen von 340ml bis 540ml*² vergleichen, sondern auch schauen was und ob diese Isolier-Hüllen etwas bringen.

Wie bin ich vorgegangen?
In den ersten 24 Stunden habe ich stündlich gemessen, dann nur noch einmal nach 36 Stunden. Klar ist natürlich, dass durch das „ständige“ Öffnen zum Messen ein zusätzlicher Wärmeverlust entsteht. Im normalen Einsatz bei diesen Außentemperaturen wird der Inhalt also wärmer sein!
Für die Außentemperatur habe ich meinen tempe vom Garmin bei den Flaschen positioniert und ausgelesen (auf dem Foto mit der Technik könnt Ihr sehen, wie dicht die Messergebnisse beieinander liegen!).
Meine Wasserkocher habe ich auch getestet und entsprechend kontrolliert bevor ich die Flaschen befüllt habe.


Zum Anschauen des Diagramms und der Tabelle weiter oben: Rechtsklick auf Grafik -> Grafik anzeigen
Zum Lesen der Legende:
Hier habe ich immer Hersteller, soweit bekannt Modell und ob mit IsoHülle, Volumen, Gewicht, Abmessungen und die Durchmesser des Verschlusses aufgeführt. Der kleine Wert ist am Deckel bei der untersten Dichtung und der größere an der Öffnung der Flasche selbst gemessen.

Ergebnisse und Interpretation:
- Je größer der Durchmesser der Öffnung, um so höher ist der Wärmeverlust. Das seht Ihr bei den Werten der HydroFlask, die die schlechtesten Werte liefern, sich aber hervorragend für gegabeltes Essen auf Tagestouren eignet - hierzu folgt ein separater Test!
- Neben der Öffnung selbst ist der Verschluss/Deckel eine weitere Schwachstelle, da dieser nicht über ein Vakuum sondern Kunststoff mit ggf. innen liegenden Schaumstoff oder ähnlichem isoliert und somit schlechtere Werte liefern muss. Hinzu kommt, dass er nur einen Dichtring hat, welcher eine Kältebrücke darstellt. Einzig die beiden Flaschen von Thermos besitzen zwei Dichtringe, die meiner Meinung nach für das gute Abschneiden in meinem Test verantwortlich sind. Die bauartbedingt sehr ähnliche Flasche von O.C.K. weist deutlich schlechtere Werte auf. Und die von Tatonka hat wiederum einen geringeren Durchmesser des Verschlusses bzw. hat eben nicht diesen Schnelltrinkverschluss, welcher schlechter isoliert.
- Mit zusätzlichen Isolations-Hüllen bleibt der Inhalt länger warm:
Selbst die schnell aus 2mm Verpackungsmaterial zusammengebastelte Hülle für die zweite HydroFlask hat bis zu 2,5°C gebracht. Bei den Flaschen von Sigg rangierte dieser Wert mit der Sigg-Hülle bei bis zu 6°C und bei denen von Thermos sogar bis zu 14,5°C !
Daraus folgt, dass es immer sinnvoll ist eine zusätzliche Isolierhülle einzusetzen und wenn man die Wahl hat bei welcher Thermosflasche, dann bei der, die besser isoliert!
Wie sind Eure Erfahrungen?

* Die Links zu meinen Tests der Hot&Cold von Sigg, Glacier Stainless Vacuum Bottle und Microlite500 von GSIoutdoors, McCafe, dem Tüv Nord und Sonepar

*² natürlich weiß ich, dass unterschiedliche Volumen zu vergleichen etwas von Äpfel und Birnen hat, aber irgendwo maß man ja mal anfangen ;-)

*³ Dieser Beitrag ist bei www.winterfjell.de als Gastbeitrag erschienen

** Dank der aktuellen (und m.E. zumindest eigenartigen) Rechtslage kennzeichne ich meine Tests nun so...wir sind ja in Deutschland, wo alles seine Ordnung haben will ;-)